Newsletter aus dem KOM-IN-Netzwerk - November 2025

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Braille - 200 Jahre Blindenschrift

Vor 200 Jahren veränderte eine Erfindung die Welt von blinden Menschen. Der Franzose Louis Braille entwickelte im Jahr 1825 im Pariser Blindeninstitut die Brailleschrift.

Aus sechs erhabenen Punkten, wie wir sie vom Würfel kennen, gestaltete er ein taktiles Blindenschriftalphabet. Die Punktkombinationen eröffneten blinden Menschen einen ganz neuen Zugang zu Informationen und Büchern.

Obwohl ich sehen kann, spielte die Blindenschrift auch in meinem Leben eine besondere Rolle. In den 80iger Jahren lernte ich meine Frau in Wernigerode kennen. Sie arbeitete damals in der Christlichen Blindenschriftdruckerei als Punziererin, übertrug also Texte von Schwarz- in Punktschrift. Und ich gewann dort einen blinden Freund. Um mit ihm per Punktschriftbrief kommunizieren zu können (Handys gab es noch nicht ;-), lernte ich die Grundlagen der Brailleschrift. Zugegeben, bis heute benötige ich einen Spickzettel um manche Punktkombinationen lesen oder schreiben zu können, besonders wenn es um Kürzel geht, die der Stenographie ähneln.

Meine Affinität zu Digitalem wurde auf besondere Weise getriggert, als ich 2023 über den Hack- und Makerspace "Metalab" in Wien auf das Projekt "Metabraille" aufmerksam wurde. Metabraille ist eine Braille-Tastatur für das Smartphone, die von blinden Menschen selbst gebaut aber auch von Sehenden genutzt werden kann. Daraus sind dann die unten verlinkten Berichte entstanden.

In diesem Jahr erinnert der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Europäische Blindenunion (EBU) an 200 Jahre Braille. Dazu wird auf einer Webseite und in einer Mailingliste regelmäßig über die vielen Facetten, Erfahrungen, Tipps und Projekte zum Thema Braille informiert.

Auch die Berichte über Metabraille, die ich mit Erich Schmid und Johannes Strełka-Petz produzierte, wurden von der Europäischen Blindenunion (EBU ) durch Moritz Wohlfahrt in die Kampagne "Braille 200" übernommen und so europaweit bekannt gemacht. Mit diesen QR- Codes gelangen Sie auf den Artikel mit Video- und Audiobeiträgen zum Projekt und auf eine Seite der EBU auf dem das Transkript unseres Videoberichtes in englisch und deutsch zu finden ist:

https://www.kom-in.de/179/brai...

https://www.livingbraille.eu/p...

Wandel und Beständigkeit

Im Laufe unseres Bestehens haben wir einen tiefgreifenden Wandel in der Medienproduktion erlebt und mitgestaltet. In den 90iger Jahren sind die Blindenhörzeitschriften ausschließlich auf Audio-Kassetten ausgeliefert worden. 1997 gaben wir die erste Zeitschrift für Blinde auf Computerdisketten heraus. Inzwischen sind die Kassetten und Disketten Geschichte. Die meisten AbonnentInnen nutzen DASY-CD’ und es steigt der Anteil der HörerInnen, die unsere Online-Angebote nutzen. Aber immer weniger blinde Menschen sind auf spezielle Blindenhörzeitschriften angewiesen und beziehen Informationen via Internet. Das ist eine positive Entwicklung. Trotz sinkender AbonnentInnenzahlen unserer „klassischen“ Zeitschriften haben wir aber nicht weniger zu tun. Unsere Arbeit verlagert sich. Denn die digitale Nutzung stellt insbesondere Blinde und ältere Menschen vor neue Herausforderungen. So hat die Beratung zugenommen. Sowohl für Einzelpersonen, aber z.B. auch für Kirchengemeinden sind wir in Sachen digitaler Barrierefreiheit Ansprechpartner oder Vermittler. Um unsere Dienste absichern zu können, hoffen wir für dieses Jahr noch auf ca. 2000 Euro aus Spenden. Wir wären sehr dankbar, wenn Sie uns weiter nach Ihren Möglichkeiten unterstützen, auch im Wandel der Zeit.

Dank

Ganz herzlich sagen wir Dank für die vielfältige Unterstützung durch unsere Mitarbeiter. Vielen Dank an alle, die sich durch diesen Infobrief mit uns verbunden wissen. Vielen Dank für die finanzielle Unterstützung.

Gabriele & Jörg Sorge und das Team von derzeit 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Mehr Informationen zu Spendenmöglichkeiten gibt es auf:

https://www.kom-in.de/spenden 

Es ist auch möglich, regelmäßige Spenden durch uns per Lastschrift einzuziehen zu lassen.

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