Wenige Monate vor meiner Pensionierung muss ich eingestehen, dass meine Ziele nicht mehr zu erreichen sind.

Worte

In unserer Gemeinde gibt es viele freundliche Menschen, die nett zu Behinderten sind. Sie finden, dass Behinderte so tapfer und dankbar sind und sind ganz erschrocken, wenn es mal anders ist. Es ist unmöglich, Ableismus auszurotten und Inklusion einzuführen. Ich bin ratlos.

Der Lieblingskollege sagt, er hätte eine Superidee. Er will mir helfen. Es tut ihm leid, dass ich so deprimiert bin. Er will einen Gottesdienst organisieren, in dem Gehhilfen und Rollatoren und Rollstühle gesegnet werden. - - - Mir fehlen die Worte.

Hier wird es gut erklärt

Zum Glück gibt es viele Menschen, die ihre Haltung in Worte fassen können und damit eine breite Öffentlichkeit erreichen.

Zum Beispiel:

https://uebermedien.de/110923/...

und

https://www.andererseits.org/

Achtet darauf, was ihr sagt und wie ihr es sagt

Eine Behinderung ist eine Behinderung ist eine Behinderung. Sie wird nicht besser, wenn freundliche engebraucht werden. Schritt 1: Ich guck/hör erstmal. Ich verzichte darauf, mein Gegenüber zu belehren. 

Im Beispiel des verlinkten Beitrags: "Die Schwächsten der Gesellschaft" sind nur deswegen schwach, weil Barrierefreiheit ein frommer Wunsch ist. Ich weiß, wovon ich schreibe. Täglich bin ich mit Bus und Bahn unterwegs, entlang defekter Rolltreppen, herumirrend wegen fehlender Beschilderung, ... . Aber auch dankbar für unerwartete Hilfe. Freundlichkeit ist so eine Superkraft.

Als Bistum Essen sind wir natürlich auf Barrierefreiheit ausgerichtet

So sagt es mein Lieblingskollege. Er lächelt und ist freundlich. Dann wendet er sich wieder seiner Arbeit zu. Wir sind im Advent. Weniger Geld, weniger Personal. Wir wissen kaum, wo uns der Kopf steht. Das muss sich ändern. 

Und jetzt: Advent

Wenn die Lesungen des Advent nicht wären, ginge mir die Luft aus. Heute zum Beispiel:

Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein reis empor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.

Jesaja 11,1-2