07/12/2024 0 Kommentare
Ein Buch: Bibeltexte in Leichter Sprache - Britta Lauenstein
Ein Buch: Bibeltexte in Leichter Sprache - Britta Lauenstein
# Medien und Methoden

Ein Buch: Bibeltexte in Leichter Sprache - Britta Lauenstein
Im Juni 2024 erreichte uns ein Exemplar der Dissertationsveröffentlichung von Britta Lauenstein. Sie ist in der Community keine Unbekannte und so war die Erwartung hoch. Das Buch landete zunächst bei mir, ich war begeistert und nahm es zur nächsten Sitzung mit Kollegen und Kolleginnen mit.
Es gibt auf dem Buchmarkt nichts Vergleichbares.
Ein Kollege ließ sich anstecken, nahm das Buch mit und fing ebenfalls Feuer. Er ist eigentlich nicht im Thema, aber jetzt ist er es.
Intentionen - Arbeitsweisen - Herausforderungen
Das Drama der Leichten Sprache ist, dass sie generell nicht ernst genommen wird. Britta Lauenstein refereriert den Entstehungsweg von Leichter Sprache, würdigt damit ihre InitiatorInnen und weist auf die Lebendigekit dieser Sprache, die sie damit schwer fassbar und keineswegs leicht nutzbar macht.
Leichte Sprache begegnet im kirchlichen Raum neuen Herausforderungen, die uns aus der Gebärdensprache bekannt sind:
Wie sage ich es?
Dem widmet Britta Lauenstein ein kompaktes Kapitel, das inhaltlich nichts zu wünschen übrig lässt. Abgesehen von der Tatsachen, dass Leichte Sprache eine lebende Sprache ist und dass sie daher in der Hand der sie Nutzenden liegt. Also hoffen Sie nicht, nach der Lektüre des Buches alles zu wissen. Aber Sie wissen, wo es lang geht.
Mein Kollege gab das Buch direkt an eine befreundete Theologin weiter, die Texte in Leichter Sprache bisher für Kindergottesdienste nutzte. Damit ist nun vorbei. Sie ist in dem Kapitel über die Übersetzungslandschaft hängengeblieben. Unglaublich, wie viele Akteure mit differenzierten Motivationen Bibeltexte in Leichte Sprache übertragen. Es wird deutlich, wo die Stolperfallen liegen und dass es gut ist, miteinander im Austausch zu sein. Abgesehen davon darf die Zielgruppen nie ausgeschlossen sein.
Britta Lauenstein listet 7 Akteure der Übersetzungslandschaft auf und erklärt, wie sie diese wählte und was bei dem Selbstverständnis der einzelnen Gruppierungen oder Organisationen zu beachten ist.
Nichts über uns ohne uns
Die Kollegin des Kollegen sucht nun nach Kontakten in die Szene. Sie will Menschen kennenlernen, die Leichte Sprache nutzen.
Derweil gehen die Monate ins Land und ich habe immer noch keine Rezension geschrieben.
Das Buch ist mittlerweile bei einer Bekannten der Theologin, die in einer inklusiv arbeitenden KiTa tätig ist. Sie ist skeptisch. Das Buch ist dick und dicht geschrieben. Aber es lässt sich gut lesen und die Kapitelüberschriften sind einleuchtend. Also sucht sie sich was raus. Sie liest im Kapitel 7 "Perikopenvergleich" den Abschnitt 7.3.
Die Geburtsgeschichte Jesu nach Lukas
Das passt doch gut und erscheint nah an der Praxis. Die KiTA-Mitarbeiterin holt sich Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Übertragungen in Leichte Sprache und lässt sich erklären, dass die Regeln der Leichten Sprache in Konflikt mit der Schönheit biblischer Sprache geraten.
Dann liest sie auch den Rest des Buches.
Jetzt ist Dezember. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Das Buch sieht schon gebraucht aus. Es ist grade bei einer Familie mit behinderten und nicht-behinderten Familienmitgliedern. Sie finden darin Einiges, dass ihn beim Verständnis für Leichte Sprache hilft. Sie haben erfahren, dass Leichte Sprache manchmal leichter zugänglich ist. Es gibt noch offene Fragen. Sie diskutieren über Inhalte aus Kapitel 8. In ihrer Gemeinde kommt Leichte Sprache nicht vor und so wundern sie sich, was alles möglich wäre. Nun haben sie Argumente und wollen ihren Pastor einmal ansprechen.
Ich würde Ihnen das Buch gerne leihen, aber kaufen Sie es sich besser selber:
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